
Therapie bei weißem Hautkrebs
Sonnenlicht tut Körper und Seele gut – allerdings nur in Maßen. In zu hohen Dosen kann die Strahlung neben unangenehmen Sonnenbränden auch Hautkrebs verursachen. Vor allem der sogenannte Weiße (Helle) Hautkrebs und die Aktinische Keratose scheinen sich zu einer regelrechten Volkskrankheit zu entwickeln.
Was sind aktinische Keratosen?
Die aktinische Keratose (solare Keratose) gilt als Vorstufe von weißem Hautkrebs, welcher sich bei jedem Zehnten daraus entwickelt. Nachdem die Sonne – neben Genetik – der Auslöser ist, sind die Veränderungen vor allem an den sonnenexponierten Stellen zu finden wie Gesicht, Kopfhaut (bei schütterem Haar), Dekolleté oder Händen.
Wie sehen aktinische Keratosen aus?
An einer oder mehreren Stellen kommt es zunächst zu einer scharf begrenzten Rötung, Schuppung oder Verdickung der Haut. Oft sehen diese wie harmlose Ekzeme (lokale Hautentzündungen) aus. Die Veränderungen können wenige Millimeter bis einige Zentimeter betragen und verursachen keine Beschwerden. Sie können aber aufgrund der erhöhten Verletzlichkeit leichter bluten.
Therapie der aktinischen Keratosen und was kann ich selbst tun?
Das wichtigste ist die regelmäßige Kontrolle durch den Hautarzt und die konsequente Durchführung der Therapie durch den Patienten.
Bei der Kontrolle wird Ihr Hautarzt mit all seiner Erfahrung und einem Auflichtmikroskop die veränderten, verdächtigen Hautstellen begutachten. Die veränderten Areale können ergänzend digital fotografiert werden und so in ihrer Entwicklung bei den folgenden Kontrollen besser beobachtet werden.
Bei der Therapie der aktinischen Keratose gibt es mehrere Behandlungsmöglichkeiten:
Einzelne Stellen können vom Arzt entweder mit flüssigem Stickstoff (Kryotherapie) vereist, mit einem scharfen Löffel abgeschabt oder mit einem Laser entfernt werden. Meist wird zusätzlich eine spezielle Salbe zur Heimanwendung verordnet (z. B. Aldara oder Solaraze), welche das Wachstum der aktinischen Keratose hemmt.
Sind trotz Therapie noch immer aktinische Keratosen zu finden oder sind diese großflächig verteilt (mehr als 5 Keratosen in einem Areal), empfiehlt sich die Bestrahlung dieses Areals mit der sehr effizienten Photodynamischen Therapie (PDT):
Durch Auftragen eines Photosensibilisators (Substanz, welche die Haut lichtempfindlicher macht) und anschließende Bestrahlung mit langwelligem Licht, werden hierbei entartete Zellen selektiv bis in tiefe Hautschichten zerstört. Außerdem erspart man sich bei der PDT mit nur einer Sitzung die oft monatelangen Behandlungszeiten mit den vorab beschriebenen Methoden.
Ganz wichtig für den Betroffenen ist die konsequente Einhaltung von intensivem Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor! Sie können zwar die schon in der Jugend begangenen „Sonnensünden“ an Ihrer Haut nicht ungeschehen machen, aber weitere vermeiden!
Was ist weißer Hautkrebs?
Weißer Hautkrebs (Heller Hautkrebs) ist die häufigste Form von Hautkrebs. Es zählen dazu das Basaliom (Basalzellkarzinom oder Basalzellkrebs) und das Spinaliom (Plattenepithelkarzinom oder Stachelzellkrebs). Beide Krebsformen wachsen relativ langsam und bilden nur äußerst selten Tochterabsiedlungen (Metastasen). Weißer Hautkrebs entsteht zu rund 60% aus aktinischen Keratosen.
Während der gefährliche, schwarze Hautkrebs (Malignes Melanom) um 30% zugenommen hat, hat der harmlosere helle Hautkrebs sogar um 50% zugenommen. Am häufigsten sind Männer und ältere Menschen betroffen.
Wie sieht weißer Hautkrebs aus?
Das Erscheinungsbild der verschiedenen Formen des weißen Hautkrebses ist gerade im Anfangsstadium relativ unauffällig und oft von der aktinischen Keratose schwer zu unterscheiden. Oft sieht man nur kleine oder größere schuppende Flecken von rötlicher Farbe oder gelblich-rötliche Knötchen mit einem perlschnurartigen Rand, mit durchschimmernden, kleinen Blutgefäßen an der Oberfläche. Ich empfehle meinen Patienten neben der jährlichen Hautkrebskontrolle sicherheitshalber auch zu einer zusätzlichen Kontrolle zu kommen, wenn eine Veränderung länger besteht, blutet, wächst und trotz diverser Heilsalben nicht abheilt oder immer wieder zurückkommt.
Therapie des weißen Hautkrebses?
Wie bei den oben beschriebenen aktinischen Keratosen ist die Kontrolle der Hautveränderungen durch den Hautarzt mindestens einmal jährlich ganz wichtig. Sollte Ihr Arzt eine verdächtige Veränderung gefunden haben, wird diese ambulant operativ entfernt und histologisch beurteilt. Auch wird Sie Ihr Arzt über weitere Verlaufskontrollen und korrekten Sonnenschutz ausführlich informieren.
Kosten
Die Kosten für Diagnose und Therapie wird von allen Kassen übernommen.
Lediglich die Photodynamische Therapie (PDT) als auch das digitale Fotografieren von betroffenen Arealen muss vom Patienten selbst bezahlt werden.