Akne im Erwachsenenalter – Ursachen und was kann ich tun?

30 Apr

Akne im Erwachsenenalter – Ursachen und was kann ich tun?

Akne gilt als eine Erkrankung im Jugendalter. Doch häufig bilden sich die unerwünschten Pickel nach der Pubertät nicht zurück – oder sie treten im höheren Lebensalter erstmalig auf. Da Erwachsenenakne (Akne tarda oder Spätakne genannt) verschiedene Ursachen haben kann und häufig chronisch verläuft, ist eine umfassende ärztliche Diagnostik wichtig.

Erscheinungsformen und Verlauf

Während der Pubertät sind über 80% der Jugendlichen von leichter bis schwerer Akne betroffen. Daher ist Akne auch die weltweit häufigste Hauterkrankung.  Während bei den meisten Jugendlichen die lästigen Pusteln und Pickel nach der Pubertät von allein verschwinden, gibt es leider auch Fälle, in denen diese persistieren. Neuere Untersuchungen zeigen, dass diese Spätakne bei etwa der Hälfte der jungen Erwachsenen bis ungefähr zum 30. Lebensjahr andauert. Geringer ist die Zahl jener Betroffenen, die nie oder kaum Pubertätsakne hatten, aber dennoch als Erwachsene plötzlich „zu blühen“ beginnen. Hier sind deutlich mehr Frauen als Männer betroffen. 

Formen der Spätakne und Ursachen

Androgenetische Akne bei Frauen (Acne androgenetica)

Diese Akneform tritt überwiegend bei Frauen im dritten oder vierten Lebensjahrzehnt auf. Wie der Begriff androgentisch schon sagt, stecken hier die persönliche Genetik und Androgene (männliche Hormone) dahinter. Das kann zum Beispiel nach einer Geburt oder nach dem Absetzen der Anti-Baby-Pille passieren. So berichten auch viele Frauen von unreiner Haut während der Menstruation.

Was steckt hier dahinter? Während das weibliche Hormon Östrogen unsere Haut schützt, beruhigt und talgreduzierend wirkt, regen die männlichen Hormone (Androgene) die Talgproduktion an. Die Haut und auch die Haare werden fetter – Pickel und Pusteln entstehen. Die Hauterscheinungen manifestieren sich – anders als bei der Akne vulgaris im Jugendalter – überwiegend im Bereich des Kinns und des oberen Halses. Häufiger sind rassige Frauen betroffen, die oft angeben, dass Akne auch gehäuft in der Familie vorkommt (genetische Veranlagung).

Berufsakne/Gewerbeakne (Acne occupationalis)

Diese Form wird durch verschiedene Kontaktstoffe mit komedogener Wirkung induziert. Zu den wichtigsten zählen Erdöl (bei Arbeitern auf Ölfeldern und Raffinerien), Teer (bei Straßenarbeitern, Dachdeckern), Schmieröle und -fette (bei Automechanikern) und Chlorkohlenwasserstoffe (bei Arbeitern in der Elektroindustrie). Bei Arbeiten im Freien kann die UV-Exposition ein zusätzlicher Triggerfaktor sein.

Akne rosacea

Ist eine häufige Sonderform der Erwachsenenakne. Die auffälligen Rötungen sind vor allem an Nasenregion, Wangen – oder selten – sogar an Stirn und Augenbereich angesiedelt. Dahinter stecken erweiterte Gefäße (Couperose), die in der Folge entzündliche Papeln und Pusteln bilden. Gerade bei Hitze, Stress oder scharfen Speisen fangen die Rötungen an zu „glühen“ und werden so noch deutlicher sichtbar. Ursachen sind eine genetische Veranlagung bzw. Erfrierungen oder Sonnenbrände in der betroffenen Region. Salben und Antibiotika helfen meist nur kurzfristig. Die beste Lösung sind spezielle Laserbehandlungen.

Spätakne durch Stress und Lifestyle

Stress ist leider für unseren Körper und somit auch für unsere Haut ein echter Gesundheits- und Schönheitsfeind. Gerade bei Akne verschlechtert Dauerstress das Hautbild nachweislich. Entgiftungsprozesse und Durchblutung werden reduziert und die Ausschüttung des männlichen Hormons Testosteron, welches Akne fördert, wird gesteigert.

Aber auch ungesunde Ernährung und Nahrungsmittelunverträglichkeiten haben nach neuesten Studien einen direkten Einfluss auf unser Hautbild. 

Kosmetikakne (Acne cosmetica)

Auslösende Faktoren dieser Akneform sind ein übermäßiger Gebrauch von Kosmetika mit komedogenen Inhaltsstoffen (zB Paraffine, Parabene wie in Vaseline). Aber auch zu reichhaltige oder zu ölhaltige Pflegeprodukte können hierfür verantwortlich sein. Daher ist es wichtig, bei Akne Pflegeprodukten Wirkstoffe gegen Akne mit pflegenden Inhaltsstoffen zu kombinieren.

Mallorca-Akne/Frühjahrsakne/Sommerakne (Acne aestivalis)

Sie entsteht – meist auf der Basis einer genetischen Prädisposition – durch intensive UV-Strahlung und/oder die Verwendung fetthaltiger Sonnenschutzmittel. Es kommt zu Rötungen, Juckreiz, Knötchen, Pusteln oder Papeln in sonnenexponierten Arealen, das heißt vor allem am Hals, Dekolleté, Brust, Schultern oder Rücken. Die Symptome klingen im Herbst meist spontan ab.

Therapie

Aknetherapie von innen

Hormontherapie

Frauen mit Acne androgenetica können von einer hormonellen antiandrogenen Therapie (zB mit Cyproteronacetat) profitieren. Außerdem besitzen eine Reihe von oralen Kontrazeptiva (Anti-Baby-Pille) einen heilenden Effekt. Wer keine chemischen Hormone nehmen möchte, sollte unsere Nährstoffkaseln probieren. Hier haben wir einen pflanzlichen „Regulator“ des männlichen Hormons Testosteron eingebaut. Dieser reguliert das Hormonungleichgewicht ohne Chemie. Vor jeder Behandlung empfehlen wir eine Blutbildkontrolle und einen Hormonstatus.

Retinoide

Retinoide (Tretinoin und Isotretinoin) werden sowohl lokal als auch systemisch eingesetzt.  Dieses Medikament reguliert die Größe und Funktion der Talgdrüsen. So wirken Retinoide verlässlich, schnell und nachhaltig. Aber abhängig von der verordneten Dosis kann es als Nebenwirkung zu Rötungen, trockenen Schleimhäuten oder erhöhten Leberwerten kommen. Unbedingt muss bei diesem Medikament bei Frauen ein strikter Empfängnisschutz eingehalten werden. Denn dieses Medikament kann das ungeborene Kind schädigen. Hier ist also eine ausführliche Beratung wichtig!

Antibiotika

Als antibakterielle Substanzen werden bei Akne spezielle Antibiotika eingesetzt (meist Tetracycline). Therapieziel ist die Reduktion der Aknebakterien. Antibiotika helfen zwar schnell das Hautbild zu verbessern; leider kommt es nach ihrem Absetzen aber meist sehr schnell zu Rezidiven.

Aknetherapie von außen

Je nach Schwere und Form der Akne verschreiben wir rezeptpflichtige Aknecremen und beraten Sie zur geeigneten Pflege. Für den Hauttyp mit öliger Haut, Mischhaut und Aknehaut haben wir spezielle Pflegeprodukte entwickelt: Reinigungsgel, Akne Pflegegel, eine klärende Vliesmaske und für eine ergänzen