NARBEN – BLEIBENDE ERINNERUNGEN?
Jede tiefere Verletzung unserer Haut kann zu einer bleibenden Erinnerung werden. Während manche Narben wie bei Sänger Seal zum „Markenzeichen“ werden, sind sie doch für alle Betroffenen fast immer eine Belastung. Hier die häufigsten Ursachen, Erscheinungsbilder und Therapien von Narben – und auch Tipps zur sinnvollen Vorsorge, um hässliche Narben möglichst zu vermeiden.
Welche Narben gibt es?
Kelloide – überschießende Narbenbildung
Leider sind von dieser genetisch verursachten Ausbildung hässlicher, roter Narbenstränge fast 30 Prozent der Bevölkerung betroffen. Häufig werden sie durch Schnittverletzungen bei Operationen ausgelöst. Aber auch bei schwerer Akne oder sogar nach Miniverletzungen können sich aus zunächst unauffälligen Narben nach Wochen plötzlich diese kosmetisch oft sehr belastenden verdickten Narben entwickeln.
Therapie:
Kommen Sie bitte gleich, wenn Sie sehen, dass eine Narbe nicht schön verheilt oder beginnt, eine deutliche Verdickung zu entwickeln. Wir werden Sie mit den richtigen Therapiesalben versorgen. Denn ist die rötliche Verdickung erst ausgebildet, führen nur mehr Unterspritzungen mit Cortison und Laserbehandlungen zu einer Verbesserung.
Aknenarben
Leider gibt es noch immer Akneformen, die schwer verlaufen und zu spät ärztlich behandelt werden. Aknenarben, ausgelöst durch massive Entzündungen bis in tiefe Hautschichten, sind die Folgen. Die meisten tieferen Aknenarben zeigen eine schüssel- oder trichterförmige Narbenform.
Therapie:
Oft werden die betroffenen Aknezonen mit Peelings vorbehandelt, um oberflächliche kleine Narben und große Poren zunächst sanft zu entfernen. Für die tieferen Narben sind fraktionierte Laser heute der Goldstandard. Im Hautzentrum Wien verwenden wir diese Laser gerne in Kombination mit dem sog. „Unterfüttern“ der besonders tiefen Narben mit Hyaluronsäuren zum Anheben und Befeuchten. Durchschnittlich zeigt sich nach 3 Terminen eine Verbesserung des Hautbildes um ca. 70%.
Operationsnarben
Unvermeidlich ist die Ausbildung von Narben nach Operationen. Denn während Laser oberflächlich verdampfen (also narbenfrei arbeiten), ist „Schneiden“ immer mit narbiger Abheilung verbunden. Dies kann jedoch gerade an exponierter Haut wie Gesicht oder Dekolleté ein Leben lang ein Störfaktor sein.
Hier meine Tipps für kosmetisch ansprechende Narben:
Besprechen Sie schon bei der Planung der Operation wie sehr sie die postoperative Narbe stören könnte: Es gibt je nach Lokalisation und Größe der Operation die Möglichkeit einer „Spezialnaht“. Bei dieser intrakutanen Nahttechnik verläuft die Naht innen im Gewebe – die Narben sind deutlich unauffälliger.
Ich empfehle außerdem allen unseren Patienten als optimale Vorsorge nach Operationen unser OP-Set: Es enthält alles was Sie postoperativ für die optimale Wundpflege brauchen, von wasserundurchlässigen Spezialpflastern zum Duschen bis zur Panthenol Repair Salbe zur Narbenpflege nach der Nahtentfernung. Denn gerade in der Heilphase und wenn das Narbengewebe noch frisch ist, gilt es die Haut richtig zu „unterstützen“, damit die Narbe kosmetisch ansprechend wird.
Vermeiden Sie Sonne durch konsequenten Sonnenschutz für ca. 4 bis 8 Wochen nach der Operation.
Vermeiden Sie Reibung und Irritation an der Narbe, denn Narbengewebe ist besonders empfindlich und dünn.
Was tun bei „rötlichen Narben“ oder „weißen/bräunlichen Narben“?
Farbveränderungen von Narben gegenüber normaler Haut sind häufig. Aber gerade diese machen eine Narbe oft zum Hingucker. Die Rotfärbung einer Narbe bedeutet, dass kleinste Gefäße in die Narbe eingewachsen sind. Hier hilft ein Gefäßlaser fast immer dabei, die unschönen Rötungen zu entfernen.
Bei weißen Narben ist das Hautpigment durch die Verletzung verschwunden. Hier können wir hautfarbene Pigmente vorsichtig mittels permanent Make-up Technik einbringen. Die Ergebnisse sind sehr schön.
Braune (dunkel pigmentierte) Narben können mit bleichenden Cremen und Laserbehandlungen aufgehellt werden.